«Zeige mir dein ursprüngliches Antlitz, ohne an Gut und Böse zu denken!», lautet eine traditionelle Aufgabe, die im Zen gestellt wird. Sie beschäftigt das Denken, führt es an seine Grenzen, und sie verweist es auf die stille Meditation. In der Stille ist die Lösung plötzlich klar. Ein Pinselstrich, eine Geste, ein Wort, setzt sie.
Zen ist eine Spielart des ostasiatischen Buddhismus. Historisch betrachtet gibt es zwischen Zen und christlicher Mystik keine Berührungspunkte. Die beiden Traditionen sind eigenständig, ihre Sprache und Denkmuster verschieden, und ihre religiöse Praxis unterscheidet sich in mancherlei Hinsicht. Wer sich indes die Mühe macht, hinter die Oberfläche zu blicken und zu verstehen, worum es hier und dort geht, findet erstaunliche Übereinstimmungen. Könnte sein, dass sie im Geheimnis der Gegenwart identisch sind, so verschieden ihr Alltag auch immer ist?
Der neue Lesekreis stellt sich diesen Fragen. Er steht allen Interessierten offen. Es werden ausser der Lektüre der für den jeweiligen Termin vorgesehenen Seiten keine Vorkenntnisse vorausgesetzt.
Lektüre: Daisetz Teitaro Suzuki (2010), Die grosse Befreiung. Einführung in den Zen-Buddhismus, München: O.W. Barth Verlag.
Beginn: Dienstag, 04. Februar, Altes Pfarrhaus Wabern: Seiten 9-25